Sinn der Rettungsgasse | Erfahre mehr über die Rettungsgasse-Regelung

Warum ist die Rettungsgasse so wichtig?

 

Salopp gesagt: Bei Stau stehen viele Fahrzeuge im Weg. Muss ein Einsatzfahrzeug – etwa Polizei, Feuerwehr oder Rettungswagen – dringend durch den Verkehr gelangen, schreibt die StVO klare Regelungen vor. Bereits in § 38 StVO heißt es:

„Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn ist sofort freie Bahn zu schaffen.“

Doch offenbar wissen viele Autofahrer nicht, dass laut § 11 Abs. 2 StVO bereits bei stockendem Verkehr oder Staubildung eine Rettungsgasse vorbereitet werden muss – und zwar sofort – auch wenn kein Unfall als Stau-Ursache erkennbar ist!



Wann und wo eine Rettungsgasse gebildet werden muss


Wann muss die Rettungsgasse gebildet werden

  • Die Rettungsgasse ist immer sofort zu bilden, sobald der Verkehr ins Stocken gerät oder Stillstand erreicht wird!

  • Das gilt verpflichtend auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung.



 

Wie bildet man die Rettungsgasse richtig?

  • Fahrzeuge auf der ganz linken Spur fahren immer an den linken Rand ihrer Fahrspur.
  • Fahrzeuge auf den anderen Spuren weichen nach rechts aus.
  • Der Seitenstreifen darf nur bedingt genutzt werden, um für eine ausreichend breite Gas zu sorgen

    Tipp: Auf ganz rechter Spur empfiehlt es sich in den meisten Fällen, mit den rechten Rädern über den Trennstreifen zu lenken. Dies jedoch mit ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, um ggf. noch mehr Platz für nahende Einsatzfahrzeuge zu schaffen.

    Wichtig: Der Seitenstreifen darf offiziell nur dann in voller Breite, also als Fahrstreifen genutzt werden, wenn er durch entsprechende Beschilderung, Anweisung durch die Polizei vor Ort oder per Durchsagen im Radio freigegeben wurde.




    Warum eine Rettungsgasse so wichtig ist

    Wenn Autofahrer erst bei nahenden Einsatzfahrzeugen reagieren, ist es oft zu spät und falsch.
    Nur mit einer vorbereiteten, durchgängig freien Rettungsgasse können Rettungskräfte die Unfallstelle schnell erreichen. Dies verkürzt nicht nur die Zeit bis zur Rettung von Verletzten, sondern ermöglicht auch, die Unfallursache schneller zu beseitigen – was im Interesse aller Verkehrsteilnehmer liegt.

    Hinweis: Auch Abschleppwagen dürfen die Rettungsgasse nutzen, um Unfallfahrzeuge zu entfernen und den Verkehr wieder freizugeben.



    Die Realität: Probleme bei der Rettungsgasse

    Trotz klarer Regelungen klappt das Bilden der Rettungsgasse in der Praxis nicht – besonders nicht sofort bei Staubeginn. Zu den häufigsten Problemen zählen:

    • Zögerliches oder falsches Verhalten der Autofahrer.
    • Rettungsgassen werden zu spät oder an der falschen Stelle gebildet.
    • Der Standstreifen wird blockiert oder als Fahrspur genutzt.
    • Fahrzeuge stehen zu nah am Vordermann und können nicht ausweichen.
    • Bereits gebildete Rettungsgassen werden wieder geschlossen.
    • Fahrer sind unaufmerksam, abgelenkt oder gar nicht im Fahrzeug.

    Daher ist es wichtig auf diese Umstand hinzuweisen und Fahrzeugführer diesbezüglich zu sensibilisieren. Hat man als Erstes für die Rettungsgasse gesorgt, ist das Thema zunächst für einen selbst erledigt. Dann kann man sich anderen Dingen zuwenden.  So könnte man das Radio leider drehen, um seine Umgebung besser wahrzunehmen.  ;)